MSL vs. Medical Manager - Kennen Sie den Unterschied?

MSL * vs. Medical Manager * - Kennen Sie den Unterschied?

Nicht immer sind die Tätigkeitsfelder verschiedener Berufe klar definiert und voneinander getrennt. Das gilt in jedem Zweig und so natürlich auch in der Pharmabranche. Medical Science Liaison Manager, Medical Manager, Medical Advisor – ist das nicht alles das Gleiche? Nein, es gibt wichtige Unterschiede, aber auch Gemeinsamkeiten. Genau das macht es durchaus schwierig, den Überblick zu behalten. Mit Hilfe einer Expertin bringen wir nun Licht ins Dunkel und erklären die Unterschiede zwischen einem Medical Scientific Liaison Manager (MSL) und einem Medical Manager. Lesen Sie selbst!

The Big Difference – oder doch eher fein verwoben?

Der größte Unterschied zwischen den Berufen: die interne und externe Einbindung. Ein Medical Manager ist im Innendienst tätig, ein MSL im Außendienst. Beide zählen zur Abteilung der Medical Affairs. Sie können sich durchaus Aufgaben teilen. Der MSL verbringt einen großen Teil seiner Arbeitszeit unterwegs und profitiert in den meisten Fällen von einem Dienstwagen. Auf dieses Privileg muss der Medical Manager meistens verzichten. Dafür wird er natürlich bei seinem Arbeitseifer im Innendienst nicht von Stau und Verkehrsgeschehen gebremst und kann sich ohne Unterbrechung auf ganz andere Themen und Tätigkeiten konzentrieren, für die er stattdessen die Verantwortung übernimmt.

Gemeinsam mit unserer Expertin haben wir für Sie eine grobe Übersicht über die einzelnen Aufgabenbereiche der MSL- und Medical Manager-Positionen erstellt. Natürlich sind die Tätigkeitsfelder und die Verantwortungsbereiche nicht in allen Unternehmen unwiderrufbar festgeschrieben. Die Zuordnung der Kern- und Teilbereiche kann durchaus variabel und individuell erfolgen und natürlich auch fließend ineinander übergehen. Denn man darf nicht vergessen: beide, MSL und Medical Manager, tragen gemeinsam zum Erfolg eines Unternehmens bei und arbeiten kooperativ und aufeinander aufbauend.

Medical Science Liason *

  • Betreuung der ROLs (regional opinion leader); KOLs in Absprache mit Medical Manager
  • Pflege der Kundenbeziehung zu wenigen ausgewählten Ärzten, Kliniken etc.
  • Ansprechpartner vor Ort für die Durchführung neuer Studien, lokaler Ansprechpartner für Arztanfragen
  • Responsive Position: Reagieren auf medizinische Anfragen von Ärzten; kein „Klinkenputzen“
  • Schulung von Ärzten, Kliniken
  • Abstimmung mit dem lokalen Sales Team
  • Überwiegend on the Road

Medical Manager *

  • Zentrale Betreuung der KOLs (key opinion leader); deutschlandweit
  • Projektbezogene Kommunikation mit Kunden
  • Aus- und Bearbeitung langfristiger medizinischer Strategien und Studien, inklusive intensiver Literaturrecherche
  • Beantwortung externer medizinischer Anfragen von Patienten, Apothekern und Ärzten, direkt das Arzneimittel betreffend
  • Schulung der MSL
  • Enger Austausch mit Marketing bezüglich der Kommunikationsstrategie
  • Überwiegend inhouse

Auf den ersten Blick sehen die Aufgaben der MSLs sehr nach einer starken Vertriebstätigkeit aus. Doch auch, wenn sie zu Kunden fahren und vor Ort die Präparate besprechen, unterscheiden sie sich in vielen Punkten deutlich von ihren Kollegen im Sales Bereich:

  • MSLs dürfen aufgrund ihres Status und ihrer Vorbildung Off-Label-Themen besprechen, d.h. sie können mit Ärzten darüber sprechen, ob ein Präparat auch für eine andere Anwendung geeignet wäre und können Ärzte über geplante Zulassungserweiterungen und zukünftige Neueinführungen informieren.
  • Medical Science Liaison Manager besuchen einzelne Ärzte deutlich häufiger. Durch die intensiveren Gespräche und die kürzeren Abstände ihrer Treffen gelingt es, eine stärkere Kundenbindung aufzubauen. Gleichzeitig basiert ihre vor allem medizinische Tätigkeit mehr auf Studien, welche sie mit ROLs und KOLs besprechen.
  • Da sie weniger Ärzte und Kliniken betreuen, sind sie etwas weniger „on the road“ als ein klassischer Sales Mitarbeiter. In der Regel beinhaltet ihre Arbeitswoche auch ein bis zwei Tage Homeoffice.



Die Vorzüge des jeweiligen Berufsfeldes

Bei all den Unterscheidungen und Überschneidungen sind auch wir natürlich neugierig, wo denn die einzelnen Vorzüge liegen. Da sich unsere Expertin mit beiden Berufsfeldern bestens auskennt und sich in beiden zuhause fühlt, haben wir ihr diese Frage gestellt.
Hier lesen Sie ihre Antwort:

„Als MSL muss man die wissenschaftliche Kommunikation mit Kunden können und lieben, was ich tue – vom ersten Austausch bis zur Bindung eines Arztes. Es geht hier nicht um verkaufen, sondern um die medizinischen Neuigkeiten. Man lernt immer wieder neue Menschen kennen und muss sich auf sie einlassen, für sich selbst neue Strategien und Wege finden, einen Zugang zu finden. Die Arbeit mit Menschen macht mir persönlich sehr viel Spaß. Auch genieße ich sehr, dass ich meine Tagesplanung selbst gestalten kann. Ich habe Zielvorgaben, die eingehalten werden müssen. Innerhalb derer organisiere ich meinen Tag und meine Routen selbst. Natürlich ist auch der Firmenwagen ein sehr netter Bonus – den würde man sich unter Umständen so ‚luxuriös‘ gar nicht selbst aussuchen oder leisten.

Als Medical Manager liegt der Fokus auf der Wissenschaft, die Funktion ist an die Firmenzentrale gebunden. Hierfür benötigt man starke analytische Fähigkeiten. Die strategische Arbeit mit Studien und das Eintauchen in diese liegt mir und macht mir Spaß. Welchen „Nachteil“ ich hier gegenüber der Arbeit als MSL sehe, sind die fremdbestimmten Termine und durchgetakteten Tage, die einfach durch die starken Absprachen mit u.a. dem Marketing entstehen. Was aber wiederum sehr spannende Aufgaben darstellt.“

Kurz gesagt…

Beide Jobs gehören in den Bereich Medical Affairs. Der Medical Science Liaison Manager ist dabei größtenteils im Außendienst, der Medical Manager fast ausschließlich im Innendienst tätig. Sie arbeiten eng zusammen und ergänzen sich. Wer für sich an welcher Stelle die entscheidenden Vor- und Nachteile sieht, ist immer personenabhängig und kann nicht pauschal festgelegt werden. Als Berufseinsteiger in die Pharmabranche, direkt nach dem Studium, sei aber gesagt: der Einstieg in den Medical Bereich ist über die Position als Medical Manager einfacher. Als MSL Manager wird in den meisten Fällen Außendiensterfahrung erwartet.

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